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Phonologie

Wie oben bereits erwähnt, bestehen Gebärden aus Elementen der distinktiven Merkmalsklassen Handform, Handstellung (Handorientierung), Ausführungsstelle und Bewegung. Ändert sich ein Element einer dieser Klassen, so kann eine Gebärde mit völlig anderer Bedeutung entstehen (Minimalpaare).

Zweihandgebärden sind Gebärden, die notwendig mit beiden Händen ausgeführt werden. Ihre Bildung unterliegt starken phonotaktischen Beschränkungen wie der Regel der Symmetrie (Wenn sich beide Hände gleichzeitig bewegen, haben sie dieselbe Handform) und der Regel der Dominanz (Wenn beide Hände unterschiedliche Handformen aufweisen, wird nur die dominante Hand bewegt, während die nichtdominante passiv bleibt).

Unflektierte Gebärdenwörter der Deutschen Gebärdensprache sind maximal zweisilbig. Silben bestehen aus den Silbenpositionen Hold (H) und Movement (M). Die Silbenposition H dominiert Segmente mit spezifizierter Ausführungsstelle ohne Pfadbewegung (Bewegung von einem Ausführungsort A1 zu einem Ausführungsort A2). Die Silbenposition M dominiert Segmente mit Pfadbewegung und/oder sekundärer Bewegung (handinterner Bewegung wie Fingerwiggling). Pfadbewegung und sekundäre Bewegung besitzen maximale Sonoranz und bilden den Silbenkern. Daraus ergeben sich folgende Silbentypen: M (minimale Silbe), HM, MH, HMH (maximale Silbe). Die minimale Silbe M kann aus Segmenten mit folgenden Spezifikationen bestehen: Pfadbewegung, Pfadbewegung mit sekundärer Bewegung oder sekundäre Bewegung ohne Pfadbewegung. Der Silbentyp H (Segment ohne Pfadbewegung und ohne sekundäre Bewegung) ist aus phonotaktischen Gründen ausgeschlossen.

Ein elementarer Bestandteil gebärdensprachlicher Wörter sind nichtmanuelle lexikalische Markierungen, die mit einer Vielzahl von Gebärden obligatorisch verbunden sind, wie lexikalische Mimik, lexikalische Kopf- und Körperhaltung und lexikalische Mundgestik. Nichtmanuelle lexikalische Markierungen sind mit den manuellen Spezifikationen im mentalen Lexikon gespeichert. Sie sind nicht produktiv.


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